Techniktraining auf den Wexltrails

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Jedes Jahr legen wir zig Kilometer mit dem Mountainbike zurück. Bergauf, bergab, auf Schotter, im Wald oder auf Asphalt. Wir investieren (viel) Zeit und Geld in unsere Kondition, unser Bike und unsere Ausrüstung. Warum? Um schneller den Berg rauf und runter zu kommen ohne dabei zu crashen. Grund genug, sich mal mit den Grundlagen des Mountainbikens zu beschäftigen: Dem richtigen Auf- und Absteigen.

So einfach es klingt, so wichtig ist es auch. Bike Guide und Wexltrails Guru Christoph erklärt:”Es ist wie beim Schifahren. Wenn du bergauf wegfahren willst, stell dein Radl halbwegs quer zur Fahrtrichtung. Du stehst auf der Bergseite. Schwing deinen Talfuß ausgestreckt über den Sattel und Rahmen und setz ihn am Pedal ab. Stoße dich nun mit dem Bergfuß ab, während du mit dem Talfuß schon zu treten beginnst und fahre locker mit einem niedrigen Gang weg. Wird’s dir dann bergab zu steil, steig am besten elegant über das Hinterrad ab…”

Doch nicht nur das richtige Aufsatteln wird beim Techniktraining erklärt. Auch Fragen zum Bike-Check und der Bike-Technik sowie dem richtigen Bremsen und dem Handling werden beantwortet. Die Experten der Wexltrails Crew, Michi und Christoph, gestalten das Training so, dass es vom Leichten zum Schweren führt.

Trockentraining

Wir beginnen am Parkplatz mit den Technik-Grundlagen und gehen den Bike-Check durch. Dabei kommt es darauf an, Mängel am Fahrrad zu erkennen und zu beheben, bevor man sich waghalsig den Trail runterlässt. Auch das richtige Fahrrad- Setup wird besprochen, da viele Biker schon von vornherein mit einem ungünstig abgestimmten Bike ausreiten. Sattelposition, Gabel- und Dämpfereinstellung, Lagerspiel und Bremsen sowie Schaltung, Kette und Reifen sind jene Komponenten, die vor jeder Ausfahrt kontrolliert werden sollten. Die Guides sehen sich jeden einzelnen Teilnehmer und dessen Rad genau an und geben Feedback.

Nach den Grundlagen der Bike Technik vermitteln uns die Guides alles, was es zur Grundposition und zur Bremstechnik zu wissen gibt. Wir üben zunächst auf gerader Strecke das Bremsen in eine Zone. Zunächst mit dem Hinterrad, dann mit dem Vorderrad und schließlich mit beiden Rädern. Die Guides beobachten uns ganz genau und korrigieren mit gezielten Anweisungen. Dabei war ich selbst davon überrascht, wie wenig ich eigentlich über das Zusammenspiel von Grundposition und Bremstechnik Bescheid wusste und wie sehr ich davon ausgegangen bin, ohnehin alles richtig zu machen. Irrtum.

Zu wenig Druck am Vorderrad. Wennst dann noch bergab stark bremst, zieht es dir das Vorderrad weg und dich legt’s auf!

Beispielsweise hatte ich meine Ellbogen nicht weit genug nach aussen gebeugt und war in der Grundposition zu gestreckt in den Beinen. Beim Ankern hatte ich daher den Schwerpunkt zu weit hinten und konnte keinen ordentlichen Druck auf das Vorerrad aufbauen. “Zu wenig Druck am Vorderrad. Wennst dann noch bergab stark bremst, zieht es dir das Vorderrad weg und dich legt’s auf!”, so Guide Michi.

Auch beim Kurvenfahren ist Druck wichtig. Anders als Valentino Rossi sollte man sich nicht im Hang-Off den Trail runterschrauben, sondern sein Gewicht auf das äußere, fast gestreckte Bein verlagern. Das bringt mehr Grip und Sicherheit, vor allem auf Schotter.

 

Ab auf die Trails

Nach dem Trockentraining geht’s direkt auf den Uphill Trail. Ich kann das Gelernte gleich anwenden und versuche, bei einer steilen Passage richtig aufzusteigen. Klappt prima. Die Gruppe radelt moderat den Trail rauf bis zu einem kleinen See, wo sich Stand Up Paddler und Wanderer niedergelassen haben. Oberhalb des Sees machen wir bei der Almrauschhütte Rast und genehmigen uns erstmal was Kühles zu trinken und eine kleine Jause. Wir genießen die grandiose Aussicht über das Wechselland und schneiden ein, um für die bevorstehende Abfahrt gestärkt zu sein.

Nach zwei Almrauschkracherl, einem Speckbrot und einem Schnapserl gehts weiter mit Downhill. Das, worauf ich mich am meisten gefreut hab. Die Guides stellen sich abschnittsweise auf und geben wieder jedem einzelnen Biker Feedback. Was mir besonders daran taugt: Du fühlst dich einfach gut beraten und fährst dadurch selbstsicher den Trail runter. Anlieger und Sprünge sind kein Problem und machen richtig Spaß. Selbst, als ich auf halber Strecke plötzlich einen Platten habe, leistet mir Michi Pannenhilfe und ich kann – zwar mit verminderter Geschwindigkeit – den Trail fertig fahren. Das ist Service!

Abschlussworte

Hat sich das Techniktraining ausgezahlt? Absolut! Egal, ob ihr schon jahrelang mit dem Bike unterwegs seid oder erst damit beginnt: Gönnt euch mal ein Techniktraining! Ihr werdet mit großer Wahrscheinlichkeit schon allein dadurch profitieren, dass ihr jemanden habt, der euch von Aussen betrachtet und sagt, was ihr besser machen könnt. Auch die Aufklärung über die Bike Technik bringt enorm viel, da man weiß, wie das Radl abgestimmt sein sollte und wie es sich fahren lassen muss. Hier lernt man einfache aber effektive Möglichkeiten kennen, den technischen Zustand seines Bikes zu erfassen und zu beurteilen, wann etwas gewartet werden muss. Meine Empfehlung also: Investiert einen halben oder ganzen Tag in ein geführtes Techniktraining. Ihr werdet schneller und sicherer auf dem Rad fahren und letztendlich mehr Spaß am biken haben. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist: Die Wexltrails bieten die ganze Saison über Trainings und geführte Touren an.

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