Bike the Bugles join Trophy Individuell
Herausforderung für Mensch und Maschine
Herausforderung für Mensch und Maschine
Am Samstag, den 18.07.2020, war es wieder so weit: Die Salzkammergut Trophy stand am Programm.
Vier erfahrene Biker vom Bike the Bugles MTB Club Krumbach machten sich auf den Weg ins Salzkammergut nach Bad Goisern, wo dieses Jahr auf Grund des Covid 19 Virus der Marathon auf eine ganz andere Art und Weise stattfand.
Schon bei der Ankunft in Bad Goisern merkte man, dass heuer alles anders wird. Kein Problem einen Parkplatz zu finden, keine Menschenansammlungen wo sich normalerweise am Vortag des Rennens die Menschenmassen ihre Bahn durch die Expo, an vielen Ausstellern vorbei, zur Startnummernausgabe schlängeln.
Die Veranstalter haben alles Mögliche unternommen um diesen Race Day am Samstag, trotz der derzeitigen Umstände, durchzuführen und davor kann man nur den Hut ziehen. Denn wir, der Bike the Bugles MTB Club Krumbach, wissen wie schwierig es ist aufgrund der aktuellen Situation eine Veranstaltung (Marathon) zu organisieren.
Fuchs Gerhard, Fuchs Christoph, Schabauer Alfred und Schabauer Michael haben sich dieses alternative Rennformat (Trophy Individuell) nicht entgehen lassen. Alle vier Biker meldeten sich für den vielleicht härtesten MTB Marathon überhaupt an. Die A Strecke (Einmal Hölle und zurück) 180km, 6000hm Offroad. Alle Vier waren top vorbereitet – Form und Gerät waren perfekt eingestellt. Für alle ging es um ca. 5:00 Uhr Morgens in Form eines Einzelstarts los. Alle 15 Sekunden wurde ein Starter auf die Strecke geschickt.
Bei 12 Grad Außentemperatur und teilweise Regen ging es los. Also nicht die besten Bedingungen für einen Ausflug mit dem Mountainbike, wenn man bedenkt, dass man ca. 12 bis 15 Stunden an diesem Tag auf dem Bike verbringt.
Kaum aus dem Startbogen rausgefahren, um die Strecke in Angriff zu nehmen, schon der erste Vorfall. Unsere vier Biker versammelten sich kurz nach dem Start für ein Gruppenfoto und da passierte es: Ein Auto krachte in Alfreds Hinterrad.
Nach kurzem Bikecheck von Alfred, fuhr er dem Autofahrer hinterher, da dieser nicht angehalten hatte. Als er den Autofahrer mit dem Rad einholte und ihn zur Rede stellen wollte, fuhr dieser einfach weiter. Wie sich später bei der örtlichen Polizei herausstellte, dürfte dieser zu diesem Zeitpunkt alkoholisiert gewesen sein und man muss froh sein, dass nicht mehr passiert ist. Der Autofahrer wurde wegen Fahrerflucht angezeigt.
Dann ging es endlich wirklich los. Noch im Dunkeln kurz bevor es hell wurde, fuhren sie den ersten Anstieg hinauf auf den Raschberg, wo nach einem Asphaltstück dann der erste Checkpoint mit Zeitnehmung wartete. Die erste Sektion führte über Forstwege und steinige Trails hinauf zum Raschberg. Am Raschberg nach ca. 10km langem Anstieg hat man normalerweise wenn das Wetter passt, ein herrliches Panorama und herrlichen Ausblick. Dieses Jahr leider nicht, Nebel versperrte die Sicht weitgehends, aber wenn man links hinunterschaute konnte man schon das nächste Highlight der Trophy erblicken: Die Hütteneckalm, wo die erste Labestation wartete. Dort angekommen hatten die Jungs 22km in den Beinen und zwei Anstiege von 8 hinter sich gelassen. Nach der Hütteneckalm frisch verpflegt ging es bergab. Dieses Jahr haben die Veranstalter die gefährlichen Teilstücke (Trails) aus der Streckenführung rausgenommen, um keine unnötigen Rettungseinsätze herauszufordern. Trotzdem muss man sich auf den Schotterwegen konzentrieren und vorsichtig fahren. Kurz vor Lauffen war dann doch noch ein Trailstück im Programm und hoher Fahrspaß war dort vorbei an der Ewigen Wand über steinige Trails geboten. Abschluss der technisch durchaus schwierigen Abfahrt war ein kleiner steiniger Drop. Unten angekommen ging es den Radweg entlang wieder Richtung Goisern und man merkte, dass dieses Jahr alles anders war, da man kaum Zuschauer entlang der Strecke antraf. Fuchs Monika, die dieses Jahr auf einer kürzeren Distanz auch mitfahren wollte, aber aufgrund der Wetterbedingungen auf einen Start verzichtet hat und Peer Christiane, haben die Biker aber auf der Strecke tatkräftig angefeuert und verpflegt. An dieser Stelle ein Danke für die tolle Unterstützung.
Voller Motivation ging es wieder raus aus Bad Goisern, das Asphaltstück hinauf weiter über Forstwege Richtung Jufa-Altaussee. Temperaturen teilweise unter 12 Grad und immer wieder Regengüsse forderten alles von Mensch und Maschine. Von Altaussee ging es hinunter Richtung Rettenbach wieder über Schotter, wo immer wieder Defekte oder ein Sturz das Aus bedeuten können.
Danach führte die Strecke bei Rettenbach beim Assistenzpunkt wieder hinauf Richtung Hütteneckalm. Alfred und Michael passierten noch den Checkpoint, der eigentlich Startpunkt für eine Zeitnehmungssektion war, mussten aber 200m nach diesem wieder umdrehen. Grund dafür war ein Felssturz auf der Strecke, der die Weiterfahrt durch diese Sektion zu gefährlich machte. Nach kurzer telefonischer Absprache mit dem Organisationsteams der Trophy war klar, das wars. Dieses Jahr durften unsere Biker die A Strecke nicht fertig fahren. Christoph und Gerhard wurden etwas später schon von einem Streckenposten umgeleitet. Bei Kilometer 80 beschlossen unsere Teilnehmer dann an diesem Tag nicht mehr weiter zu fahren und brachen den Race Day ab.
Nach dem für unsere Fahrer ein bisschen enttäuschendem Tag ging es am Abend noch in die Pizzeria am Hauptplatz um diesen Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Am Ende war es wieder eine tolle Erfahrung und die Salzkammergut Trophy 2021 kommt bestimmt.
Wenn jemand auch Lust hat bei der Trophy Individuell teilzunehmen gibt es auf www.trophy.at alle Infos. Bei diesem Rennformat kann man den ganzen Sommer über an jedem beliebigen Tag teilnehmen. Bis Ende Oktober sind die Strecken markiert und die Zeitnehmung mit Checkpoints sind aufgebaut.